Ausreichend Kraft und Energie zur Verfügung zu haben, ist unglaublich wertvoll und verbessert unsere Lebensqualität immens. Denn nur so können wir Herausforderungen jedweder Art kraftvoll überwinden und die schönen Dinge im Leben voll und ganz genießen. Das Wissen über den eigenen Energiehaushalt und der bewusste Umgang damit ist dementsprechend auch ein wichtiger Schritt im Aufbau von Resilienz. (Mehr zum Thema Resilienz finden Sie in diesem Beitrag.) Eine einfache Übung, die dabei helfen kann, diese Kompetenz auszubauen, stellte unsere Gast-Dozentin Nina Reidel im Rahmen der Coaching-Ausbildung vor: Die Energie-Fass-Übung.
Sie dient dazu festzustellen, wie viel Energie man selbst in einem bestimmten Moment hat, welche Einflussfaktoren (Menschen, Gefühle, Tätigkeiten, usw.) Energie geben und wofür Energie verbraucht wird. Diese Übung eignet sich sehr gut zum Selbstcoaching. Besonders hilfreich ist eine regelmäßige Durchführung (z.B. wöchentlich), als kurzer „Check-In“ mit sich selbst.
Wer möchte, kann sich anstelle eines Fasses auch einen Akku vorstellen. Oder man unterteilt in ein berufliches Fass und ein persönliches Fass. Es gibt bei dieser Übung kein Richtig und kein Falsch, Ziel ist eine Momentaufnahme über das eigene Energielevel zu erstellen.
Ablauf
- Wie voll ist Ihr Energiefass?
Zeichnen Sie auf einem Blatt Papier (oder worauf Sie sonst gerne zeichnen) ein Fass (bzw. einen Akku) und markieren Sie darin Ihren aktuellen Energiestand. - Was füllt Ihr Energiefass?
Notieren Sie auf einer Seite des Fasses, was Ihnen zurzeit Energie gibt, gerne in Stichworten.
Beispiele: Sport, Schlaf - Was leert Ihr Energiefass?
Notiere auf der anderen Seite, welche Faktoren Sie zurzeit Energie kosten.
Beispiel: Stress, Streit
Anmerkung: Manche Einflussfaktoren können, je nach Situation, sowohl Energie geben als auch Energie nehmen, und somit auch auf beiden Seiten des Fasses stehen.
Beispiel: Kinder, Beruf
- Austausch mit Sparringspartner (optional)
Tauschen Sie Sich über das von Ihnen gezeichnete Fass aus (z.B. mit einem Coach, Freunden, Partner). Falls Ihnen im Gespräch weitere Faktoren einfallen, ergänzen Sie diese. - Reflektieren und Änderungen vornehmen
Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse, können Sie Sich das weitere Vorgehen überlegen. Welche energieleerenden Faktoren können Sie beeinflussen und verringern? Wie können Sie mehr energiefüllende Faktoren in Ihren Alltag integrieren?
Probieren Sie es selbst aus und sehen Sie, wie sich Ihr Energiestand verändert! Hier finden Sie die Methodenbeschreibung auch zum Ausdrucken.
Zum Nachlesen
Wellensiek, S.K. & Schwarz, K. (2018). Der Resilienzparcours. Poster und Arbeitsblätter zum Human-Balance-Training. Weinheim/Basel: Beltz. Leseprobe mit Energiefassübung unter https://www.beltz.de/fileadmin/beltz/leseproben/978-3-407-36655-9.pdf (Zugriff 15.07.2024)
Wellensiek, S.K. (2017). Handbuch Resilienztraining. Widerstandskraft und Flexibilität für Unternehmen und Mitarbeiter (2. Aufl.). Weinheim/Basel: Beltz. https://www.beltz.de/fachmedien/training_coaching_und_beratung/produkte/details/35209-handbuch-resilienztraining.html (Zugriff 12.08.2024).
Zander-Schreindorfer, U. (2023). Resilienzförderung in Unternehmen. Wie Coaches und Unternehmen Führungskräfte gezielt stärken können. Coaching-Newsletter 10/2023. https://www.coaching-magazin.de/hr/resilienzfoerderung-in-unternehmen (Zugriff 15.07.2024).
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Prof. Dr. Jürgen Kriz, Universität Osnabrück