Wann haben Sie das letzte Mal getanzt? Gemeinhin tanzt man ja nicht allein, sondern sucht oder hat einen Partner bzw. eine Partnerin für diese mal mehr, mal weniger sportliche Aktivität. Die so entstandene Zweiergemeinschaft wird dann versucht sein, sich aufeinander einzustellen, aufeinander einzugehen. Und je enger miteinander getanzt wird, um so anspruchsvoller wird es für die Beiden. Denn nun gilt es, das wechselseitige Bemühen rhythmischer Bewegung miteinander zu koordinieren. Eine vorhergehende Besprechung dürfte wohl kaum praktikabel sein, zumal Tanzen in weiten Teilen von seiner Spontanität lebt. Aber ohne Koordination können sich beide Tänzer*innen noch so sehr bemühen, es wird nichts mit der lustvollen Bewegung zur Musik.
Tanzen braucht Führung
Also wird einer von den Beiden die Bewegungen und deren Koordination in die Hand nehmen müssen, die Führung übernehmen. Aber bitte nur einer, denn wenn beide Partner*innen versuchen zu führen, wird das Ergebnis das gleiche sein, wie jenes ohne Führung. Daher ist es mindestens ebenso wichtig, dass sich ein/eine Tänzer*in führen lässt, also (temporär) und bewusst auf eine Führungsrolle verzichtet zu Gunsten des gemeinsam ins Auge gefassten Erfolges. Wie in der Unternehmensführung auch ist das ein Zeichen des Vertrauens in die Führungsqualität des jeweils anderen.
Sich aufeinander einstellen
Hier wie dort wird gut geführt, wenn der/die Führende sich auf den/die Partner*in einstellt, erspürt, wie es gelingen wird, aus der gemeinsamen Bewegung das zu erschaffen, was wir Tanzen nennen. Ein starres oder vielleicht sogar autoritäres Vorgehen schafft das nicht. Ganz im Gegenteil: Es ist die Aufgabe des/der Führenden, sich selbst und den Tanzstil so einzustellen, dass sich der/die geführte Partner*in seinen/ihren Möglichkeiten entsprechend bestmöglich entfalten kann. Ohne wechselseitige und fortwährende Resonanz gelingt auch das nicht.
Der Coaching-Prozess als Tanz
Bemerkenswerterweise finden sich auch beim Coaching Elemente des Tanzens. Diese Parallelen ziehen sich durch alle Phasen des Coaching-Prozesses und sind besonders wahrnehmbar in der ersten Phase, der Klärung des Anliegens. Mitunter „tanzen“ Coach und Coachee so lange um das (zunächst vermeintliche) Anliegen des Coachee bis Klarheit für beide darüber erlangt wird, was das tatsächliche Anliegen ist, das von beiden gemeinsam bearbeitet werden kann und soll. Hierfür führt der Coach den „Tanz“, der Coachee gibt sich hin und beide entdecken das, worum es wirklich geht. Im optimalen Fall einer gelingenden „working alliance“ zwischen Coach und Coachee enthält der Coaching-Prozess unterschiedliche Tempi, wiederkehrende Muster und Schritte und wird abgeschlossen mit gegenseitigem Dank für den gemeinsamen Tanz. Natürlich können in beiden Situationen auch Schwierigkeiten auftreten, nämlich dann beispielsweise, wenn es scheinbar nicht gelingen will mit der koordinierten Bewegung. Oder sich der/die Partner*in gar nicht erst traut, das Parkett zu betreten.
Versuche es doch, traue Dich! Ich werde Dir helfen und geduldig sein! Ich glaube an Dich!
Es geht also um Vertrauen. Einerseits in die eigenen Möglichkeiten und Chancen, andererseits um das Vertrauen in die Person, die zum Tanz bittet. Die dem/der Partner*in entgegengestreckte Hand als Aufforderung zum Tanz empfinde ich als eine all dies ausdrückende, vertrauenerweckende Geste.
Gute Führung und Coaching bringen Harmonie
Und wenn sich beide Tänzer*innen auf diese Rollenverteilung einlassen und darauf vertrauen, dass der/die jeweils andere seine/ihre Rolle ganz und gar verantwortungsvoll annimmt, passiert etwas Wunderbares: Die anfänglich vielleicht etwas ungelenk wirkenden Bewegungen gehen über in eine Harmonie beider Körper und obwohl die Rollenverteilung noch immer dieselbe ist, bleibt sie kaum noch präsent in den Gedanken. Dadurch haben unsere beiden Tänzer*innen es geschafft, sich freudvoll und harmonisch zur Musik zu bewegen, sie tanzen miteinander. In der Regel auch nach außen hin deutlich wahrnehmbar.
Beeindruckend, oder?!
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Lesen Sie noch mehr zum Thema Coaching und Führung in unserer Kolumne.