Wandel braucht Leadership!

Warum gute Führung besonders für kleine und mittelständische Unternehmen entscheidend ist und immer wichtiger wird – ein Plädoyer von Prof. Dr. Monika Zimmermann

Heute möchte ich mit Ihnen einen Blick auf die Rolle von Führungskräften werfen und warum Leadership statt Management so wichtig ist. Jeder weiß es: Wandel und Innovation sind mehr denn je die entscheidenden Faktoren für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens. Insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen ist die Fähigkeit zur Anpassung an Digitalität, Nachhaltigkeit und den Umgang mit veränderten Mitarbeiterbedürfnissen von entscheidender Bedeutung, um sich weiterhin am Markt zu behaupten. 

Wettbewerbsfähigkeit sowie sozial und wirtschaftlich nachhaltige Stabilität eines Unternehmens hängen dabei entscheidend von den Mitarbeitenden ab. Traditionelles Management spielt zweifelsohne eine tragende Rolle, um Strukturen, Prozesse und Verwaltung zu optimieren. Doch in der heutigen Zeit reicht das allein nicht mehr aus. Leadership-Kompetenzen sind die Voraussetzung für Kreativität, Innovation und Wandel und umfassen über das reine Management hinaus die Fähigkeit zu Vision, Inspiration und Motivation. Wer zukunftsfähig denkt und handelt und das Team in Prozesse einbindet, ermöglicht selbständiges, verantwortungsvolles Handeln im Sinne des Unternehmens. Raum zur eigenen Entfaltung birgt dabei natürlich auch die Gefahr von Fehlern. Diese sind jedoch unbedingt als Lern-Raum zu sehen. Nur wenn Führungskräfte auch Kontrolle abgeben, können verschiedene (also auch neue, bisher un-gedachte) Lösungen gefunden werden. Dies wiederum fördert die Entwicklung von Persönlichkeiten, die zur Veränderung, Inspiration und zum Wachstum in allen Rollen und auf allen Ebenen des Unternehmens beitragen wollen und können.

Gute Führung beginnt bei Selbstreflexion. Führungskräfte müssen Klarheit, Selbstwirksamkeit und mentale Stärke nicht nur im Team fördern, sondern auch bei sich selbst. Sie sind Vorbilder und sollten eigene Werte nicht nur postulieren, sondern sie vor allem glaubwürdig und authentisch vorleben. Dies schafft Autorität und Akzeptanz und fördert eine positive Unternehmenskultur. Die wichtigste Grundlage ist der “WEK-Ruf” nach Carl Rogers. Er besteht aus den Kernwerten Wertschätzung, Empathie und Kongruenz, die das Denken und Handeln der Führungskräfte und ihre Interaktionen mit den Mitarbeitenden maßgeblich beeinflussen. Ein weiteres Schlüsselelement ist eine konstruktive Feedback-Kultur, bei der Fehler als Lernchancen betrachtet werden sollten, keinesfalls als Hindernisse. Eine offene Kommunikation und die beidseitige Bereitschaft, aus Fehlern zu lernen, fördert nicht nur individuelles Wachstum, sondern auch eine kollektive Team- und Unternehmensentwicklung.